Publiziert im | September 2011 | |
Suzuki Bandit 1250S (Bj. 2010, WVCH/10, L0, Evo)
Nur für Mamabubis und Softies?

Wie bei der Griffheizung, werden auch hier abfällige Rufe und Pfiffe aus der Fraktion der Sonntags- und Schönwetterfahrer zu hören sein:
„Ui, schaut mal, was für ein Weichei!“
Aber ernsthaft: Dieses für Langstreckenfahrer absolut sinnvolle Anbauteil stand bereits lange vor meiner Norwegentour auf meiner Wunschliste. Für die Tour in den relativ kälteren Norden realisierte ich deshalb den Anbau dieses Equipments als Wind- und Wetterschutz für meine Patschehändchen.
Angebotsvergleich
Vor besagter Tour verglich ich einige Angebote und beäugte ein paar Modelle bei den einschlägigen Händlern in der Nähe. Die sollten nicht zu klobig und ohne großen Aufwand zu montieren sein. Schließlich habe ich mich für die Polisport Free Flow-Handschützer von Polo entschieden (34,95 €, Best-Nr. 551747).
Nachtrag vom | Januar 2013 | |
Polo hat sie nicht mehr
Wie ich im Januar 2013 feststellen mußte, hat sie Polo nicht mehr im Sortiment. Eine kurze Web-Recherche nach „free+flow+handschützer“ listet aber genügend andere Bezugsquellen auf. Bei der Auswahl ist aber auf das Montagekit zu achten, da es für Lenker mit 22 mm oder 28 mm Durchmesser erhältlich ist.
Anbau und Funktion
Der Anbau ging recht flott und unkompliziert von der Hand, lediglich die Hydrauliköl-Ausgleichsbehälter von Bremse und Kupplung mußten etwas versetzt werden, damit die 1-Punkt-Halterung zwischen Griff und Ausgleichsbehälter an das Lenkerrohr paßt. Idealer Weise läßt sich bei diesem Modell die Höhe der Schutzschalen über eine Rastenfunktion den persönlichen Erfordernissen anpassen. Zudem können zwei Blenden je Schützer abgenommen werden, damit bei sommerlichen Temperaturen mehr Fahrtwind an die Hände gelangt.
Überzeugender Wetterschutz
Zum einen in Norwegen während einer zweistündigen Regenfahrt und zum anderen auf Korsika bei drei Stunden in heftigem Regen konnten die Schützer ihre Wetterschutzfunktion zu meiner vollsten Zufriedenheit unter Beweis stellen. Meine Handschuhe bekamen nur wenig Regen ab, so daß das Außenmaterial nicht durchnäßte und meine Hände vollkommen trocken blieben.
Wenn es zu regnen beginnt, läuft das Wasser die Ärmel hinunter und gelangt so recht schnell in die Handschuhe hinein.
Ziehen Regenwolken auf, rate ich deshalb nach Möglichkeit anzuhalten und die Jackenärmel über die Stulpen der Handschuhe zu ziehen.
Hier muß ich aber erwähnen, daß ich mit den neonfarbenen Kallisto-Handschuhen von Held (44,95 € bei Polo, Best-Nr. 31033009) unterwegs war, die laut Beschreibung 100% wasserdicht, winddicht und atmungsaktiv sind. Leider kann ich die Wasserdichtheit nur bedingt bestätigen. Die eigene Erfahrung hat gezeigt, daß sie nach einer halbstündigen Fahrt im Dauerregen (ohne den verbauten Handschützern) trotzt vorheriger Nachimprägnierung zusehends ihre Wasserdichtheit einbüßen und Feuchtigkeit durchlassen. Bei dieser Funktionalität schneiden andere Handschuhe trotz dieser Angabe aber wesentlich schlechter ab.
Nachtrag vom | Januar 2013 | |
Polo hat die Kalisto-Handschuhe in Neon nicht mehr
Wie ich im Januar 2013 feststellen mußte, hat sie Polo nur noch in schwarz im Sortiment. Eine kurze Web-Recherche nach „kallisto+handschuh+neon“ listet aber genügend andere Bezugsquellen auf.
Mein Fazit
Meines Erachtens ein absolut sinnvolles Stück Plastik. Sowohl bei Regenfahrt als auch bei Kälte verspricht deren Schutz eine angenehmere Fahrt. Zudem wird fliegendes Getier und vom Vordermann aufgewirbelter Schmutz und Steinchen abgehalten, die beim Gebrauch dünner Handschuhe ansonsten schon mal wie kleine Bomben recht schmerzhaft auf Finger und Handrücken einschlagen.