Publiziert am | 26.10.2010 | |
an der Suzuki Bandit 1200S (Bj. 2004, WVA9, K4, Pop)
Im Auge des Betrachters
Hinweis vorab
Hört sich zeitaufwändig und kompliziert an, ist es aber nicht. Ich habe die Verkleidung bereits einige Male demontiert, so daß ich für diese Aktion weniger als 10 Minuten brauche.
Montageanleitung als Download
Zudem gibt es eine ausführliche bebilderte Anleitung für den Ab- und Anbau der Frontverkleidung der 600’er ab Modell 2000 und der 1200’er ab Modell 2001. „Paladin“ und „LimaBravo“ von den 34’er-Bikern haben sie verfaßt und online gestellt: http://www.34er-biker.de/Bilder/verkleidung/verkleidung.php
Nur Mut!
Die Demontage ist also keine Hexerei. Wer mit einem Schraubenzieher umgehen kann und mit etwas Gefühl zu Werke geht, sollte keine Probleme haben. Werden alle Schrauben und Halteclipse sortiert und fein säuberlich beiseite gelegt, gibt es beim späteren Zusammenbau auch keine Überraschungen.
Zeitaufwand
Ein ganzer Tag sollte dafür eingeplant werden, wobei sich die meiste Zeit auf das Trocknen und Aushärten der Farbe beschränkt. Optimal ist die Demontage der Frontverkleidung mit anschließendem Zerlegen und Lackieren des Tachos an einem Nachmittag und der Zusammenbau am Folgetag, damit die Farbe über Nacht gut trocknen und aushärten kann.
Tachoeinheit ausbauen
1.
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Frontverkleidung komplett demontieren. | |
2.
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Die Scheinwerfereinheit verdeckt ungünstigerweise die einzelne Inbusschraube, mit der die Tachoeinheit am Rahmen befestigt ist. Deshalb die vier Muttern abschrauben, mit denen sie befestigt ist. Vorsicht: Die Scheinwerfereinheit hängt jetzt nur noch an den Kabeln! Entweder mit Kabelbindern am Verkleidungsrahmen gegen Herabfallen sichern, oder komplett abbauen. Hierbei aber nicht versehentlich an den Einstellschrauben für die Leuchtweitenregulierung drehen! |
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3.
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Von vorne und schräg unten ist jetzt die einzelne Inbusschraube erreichbar, mit der die Tachoeinheit am Rahmen befestigt ist. Mit Stecknuß und Verlängerung herausdrehen. | |
4.
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Die beiden eckigen blauen Steckverbindungen zum Tacho lösen. | |
5.
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Die Tachoeinheit mit leichtem Kraftaufwand nach oben herausziehen. |
Tachoeinheit zerlegen
6.
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Die beiden Moosgummistücke vorsichtig vom hinteren Teil der Tachoeinheit ablösen. Sie dienen als Vibrationsdämpfer und werden vor dem Zusammenbau mit doppelseitigem Klebeband wieder befestigt. | |
7.
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Auf der Rückseite der Tachoeinheit die zwei Schrauben ausdrehen, die die obere Gehäuseabdeckung halten (siehe Bild). Abdeckung abnehmen. | |
8.
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Sieben Schrauben halten das Frontteil am Tachogehäuse (siehe Bild). Ausdrehen und Frontteil abnehmen. | |
9.
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Auf der Innenseite des Frontteils sind sechs Schrauben, mit denen die beiden runden Tachoblenden befestigt sind. Ausdrehen und Tachoblenden abziehen. |
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Tachogehäuse lackieren
Nun bleibt die Entscheidung, ob man den eigenen Fähigkeiten nicht allzu viel Vertauen schenkt und einen Profilackierer konsultiert, oder aber selbst zur Farbdose greift. In letzterem Fall:
10.
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Zu lackierende Teile reinigen und fettfrei machen. Ich benutze hierfür Aceton, das es in Baumärkten oder Apotheken gibt.
Aceton ist ein extrem scharfer Reiniger. Gummihandschuhe tragen! Bei übermäßigem Gebrauch kann er Kunststoffoberflächen angreifen und sogar anlösen! Deshalb einen fußelfreien Lappen nur leicht mit Aceton benetzen und über die Oberflächen wischen. Den Vorgang nach dem Abtrocknen evtl. mehrmals wiederholen. |
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11.
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Bei Kunststoffoberflächen wird empfohlen, die gereinigte Teile mit Kunststoffgrundierung (Primer/Haftgrund) vorzubereiten, damit die Farbe später nicht abblättert.
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12.
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Die Farbe soll zur Grau-Anthrazit-Metallic-Lackierung (Barell Grey Metallic, YAU) meines Bikes passen, deshalb nehme ich wetterfesten, tiefschwarz glänzenden Kunstharzlack in der Spraydose. Die ist in jedem Baumarkt in diversen Farben erhältlich. Eine kleine Dose mit 150 mL Inhalt reicht allerdings nicht aus, da ich in mehreren Schichten lackieren will. Eine Mehrschichtlackierung ist zudem empfehlenswert, wenn die Lackierung beständig sein soll. Hier muß ich gestehen, daß ich keine Grundierung aufgebracht, sondern die Farbe direkt aufgesprüht habe – selbst nach über vier Jahren ist keine Farbe abgeblättert. |
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13.
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14.
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Ein Klarlacküberzug schadet nicht, ist aber nicht unbedingt notwendig. |
Fertig
Nachdem die Lackierung gut getrocknet und ausgehärtet ist, kann der Zusammenbau in Angriff genommen werden.
Mein Fazit
Ab und zu lenkt die Lackierung zwar auch Sonnenstrahlen ins Auge, allerdings in erheblich abgeschwächterem Maße. Die Blendwirkung hat sich gegenüber dem ursprünglichen Zustand ganz erheblich vermindert. Eine matt-schwarze Lackierung wäre evtl. noch besser gewesen. Den positiven Effekt der Überlackierung der Chrombeschichtung finde ich in jedem Fall überzeugend.
Nützliche Links
Nachfolgend ein paar Adressen, die Grundlagen des Lackierens mit der Spraydose zeigen. Auch hier gilt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! Sollte das Ergebnis aber partout nicht der Vorstellung entsprechen, müßte die Farbe mit Aceton rückstandslos entfernt werden können ohne die Verchromung arg in Mitleidenschaft zu ziehen. Wie bereits oben erwähnt, haben sich die verchromten Oberflächen des Tachogehäuses beim flüchtigen Kontakt mit Aceton zu meiner Überraschung extrem unbeeindruckt gezeigt und verloren nicht mal ihren Spiegelglanz.
Andernfalls kann man das Gehäuse noch immer vom Profi lackieren lassen.
– autoschrauber.de/content/000087/lackieren-mit-spruehdose.php
– sternzeit-107.de/modules.php?name=News&file=print&sid=215
– corvetteforum.de/thread.php?threadid=9338&boardid=4&sid=
Eigene Tachoscheiben
Da der Tacho schon mal ausgebaut und zerlegt ist, bietet es sich auch gleich an, die schwarzen Standard-Scheiben gegen individuelle Rundskalen auszutauschen.
Wie eigene Tachoscheiben hergestellt werden können, habe ich unter „Tachoscheiben tauschen“ beschrieben.
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