Publiziert am | 26.03.2011 | |
an der Suzuki Bandit 1200S (Bj. 2004, WVA9, K4, Pop)
In der 2010’er Saison kam es an meiner Bandit (Bj. 2004, WVA9, K4) einige Male vor, daß die Kupplung beim Hochschalten während schneller Beschleunigungsphasen kurzzeitig durchrutschte und die Drehzahl deshalb hochschnellte.
Ich benutze seit jeher das selbe Motoröl und auch der Ölfüllstand war in Ordnung. Bei kaltem Motor trat das Phänomen nicht auf.
Erlahmte Kupplungsfedern (Tellerfedern) tauschen
Arbeiten an einer Kupplung waren für mich bis dahin Neuland. So überlegte ich über den Winter, beim Händler die Kupplung überprüfen zu lassen. Dort fühlte ich schon mal vor und erfragte die Kosten für den Tausch der kompletten Kupplung. Nun war ich wegen der inflationären Preisgestaltung nicht sonderlich überrascht, als ich den horrenden Preis dafür erfuhr: 430,- €.
Beim Recherchieren im Internet bin ich auf einige Einträge in diversen Foren gestoßen, wo Leidensgenossen über das gleiche Problem berichten.
Dort wird auch darauf hingewiesen, nicht gleich die komplette Kupplung zu tauschen, sondern auf ein anderes oder mineralisches Motoröl umzusteigen, bzw. die Tellerfedern der Kupplung zu tauschen. Andere raten dazu, zu den beiden vorhandenen Tellerfedern eine Dritte einzubauen, wobei sich allerdings die Handkräfte beim Ziehen des Kupplungshebels erhöhen würden.
Da ich seit jeher das teilsynthetische Procycle-Motorenöl SAE 10W-40 von Louis benutze, führe ich das Durchrutschen auf Abnutzung der Kupplungsscheiben, bzw. auf Ermüdung der Tellerfedern hin, schließlich hatte ich mit der Bandit bis dahin schon 86.000 km heruntergespult. So würde meiner Meinung nach der Gebrauch von mineralischem Öl wohl nur kurzfristig Abhilfe schaffen, wenn überhaupt.
Benötigte Teile für die Bandit 1200 (Bj. 2004, WVA9, K4)
- 2 Stück Tellerfedern, je 7,54 €
Suzuki-Teilenummer 09164-47001-000 - Dichtung für Kupplungsdeckel, 11,95 €
Suzuki-Teilenummer 11482-27A01-000, auch als Suzuki-Teilenummer 11482-27A20 - Dauerelastische Silikon-Dichtmasse für die Kupplungsdeckeldichtung
z.B. Dichtmasse Dirko HT, Louis-Best.Nr. 10004064 – 12,45 €
Benötigtes Werkzeug
- Gummi- oder Kunststoffhammer
- Körner + Hammer (zum Sichern der Zentralmutter)
- 5’er Imbus (für Schrauben des Kupplungsdeckels)
- Kreuzschlitzschraubendreher der Größe PZ1 (für 2 Schrauben)
- Seegeringzange (innen gewinkelt, mit mindestens 40 mm Öffnung)
- 30er Nuß für die Kupplungsmutter (Zentralmutter)
- Drehmomentschlüssel für 150 Nm Anzugsmoment
-> stattdessen empfehlenswerter: Schlagschrauber für 150 Nm Anzugsmoment - sauberer Lappen zum Ablegen ausgebauter Teile
Zeitaufwand
- maximal 1 Stunde
Arbeitsablauf
Nachfolgend beschreibe ich die zum Wechsel der Kupplungsfedern erforderlichen Arbeitsschritte, die bis zum gewünschten Endzustand notwendig sind:
- Motoröl ablassen
- Kupplungsdeckel entfernen
- Seegering entfernen
- Druckscheibe herausziehen
- Druckstange (Druckpilz) mit Axial-Zylinderrollenlager (Ausrücklager)
- Kupplungsmutter
- Mutternscheibe
- Tellerfederhalter
- Tellerfedern austauschen
- Alle Teile reinigen
- Zusammenbau
- Gänge testweise durchschalten
- Kleine Testfahrt
- Große Testfahrt
1. Motoröl ablassen
Damit das „Blut des Motors“ (immerhin 3,3 Liter) beim Öffnen des Kupplungsdeckels nicht unkontrolliert auf den Boden läuft, muß als erster Schritt das Motoröl über die Ölablaßschraube abgelassen werden. Idealer Weise wird zuvor der Motor etwas auf Temperatur gebracht, um die Fließfähigkeit des Öls zu erhöhen. Ein paar Minuten im Standgas reichen hierzu völlig aus.
Über etwa ½ Stunde habe ich das Öl ablaufen lassen. Währenddessen kühlt auch der Motor für die weiteren Arbeitsschritte ausreichend ab.
2. Kupplungsdeckel entfernen
Zuvor einen Lappen auf den Boden legen, um beim Entfernen des Kupplungsdeckels auslaufende Ölreste aufzufangen. Alle Schrauben kreuzweise ausdrehen. Da drei verschiedene Schrauben verbaut sind ist es ratsam, ihre Positionen zu notieren. Besser noch, sie werden kreisförmig in der Reihenfolge ihres Sitzes auf eine Unterlage abgelegt (siehe Bild).
In der Regel läßt sich der Deckel selbst durch Rütteln wegen der angepreßten Dichtung nicht sofort abnehmen. Diesem Widerstreben kann mit leichtem Schlag eines Gummi- oder Kunststoffhammers auf den Deckelrand entgegengewirkt werden. Dabei den Deckel mit der Hand abstützen, um ein Herabfallen zu verhindern.
Vor der späteren Montage des Deckels muß eine unbeschädigte Dichtung nicht zwangsläufig in mühseliger Kleinarbeit abgekratzt werden. Es reicht in der Regel aus, eine Neue darüberzulegen und zusätzlich Dichtungsmittel zu verwenden.
3. Seegering entfernen
Mit der Seegeringzange wird der Seegering (auch Sicherungsring, Nutenring oder Sprengring genannt) entfernt. Unbeabsichtigt dürfte er zwar nicht von der Zange abrutschen oder abspringen, trotzdem schadet es nicht etwas darauf zu achten, da er im Falle eine beachtliche Flugweite zurücklegen kann und dann erst mal wieder gefunden werden will.
4. Druckscheibe herausziehen
In die Löcher der Druckscheibe greifen, sie läßt sich ohne Kraftaufwand herausziehen.
5. Druckstange (Druckpilz) mit Axial-Zylinderrollenlager (Ausrücklager)
Den vorstehenden Teil der Druckstange fassen und mit dem darauf sitzenden Ausrücklager herausziehen. Sie läßt sich ohne Kraftaufwand herausziehen. Das Ausrücklager auf der Druckstange belassen, um es nicht zu beschädigen. Die Zylinderrollen auf Vollständigkeit und Verschleiß kontrollieren.
6. Kupplungsmutter
Die Kupplungs-/Zentralmutter mit der Schlüsselweite 30 (SW30) ist zur Sicherung gegen die Welle verstemmt. Diese Verstemmung belassen wie sie ist, denn das gekörnte Material gibt beim Lösen der Mutter nach.
Um beim Lösen der Kupplungsmutter ein Mitdrehen der Eingangswelle zu verhindern wird empfohlen einen Gang einzulegen und die Hinterradbremse zu betätigen.
Meine Feststellung hierzu: Blödsinn! Die Kupplungsmutter ist laut Angabe mit 150 Nm angezogen und zusätzlich gegen die Welle verstemmt. Selbst bei eingelegtem Gang und angezogener Hinterradbremse dreht sich die Eingangswelle mit der Kupplung mit, sobald mit dem Drehmomentschlüssel an der Mutter eine bestimmte Kraft überschritten wird. So löst sich die Mutter nicht!
Die Kupplungsmutter nach dem Lösen von der Welle schrauben und ablegen.
7. Mutternscheibe
Die Scheibe hinter der Mutter abnehmen und ablegen.
8. Tellerfederhalter
Der Tellerfederhalter ist mit zwei kleinen Kreuzschlitz-Senkschrauben gesichert (M2,5x8mm). Diese herausdrehen und den Tellerfederhalter herausziehen. Auch das setzt keinen Kraftaufwand voraus.
Einige Quellen raten dazu, diese Schräubchen sofort nach dem Entfernen der Kupplungsmutter herauszudrehen und beim Zusammenbau durch Neue zu ersetzen, da sie nach Entfernung der Mutter unter hoher Spannung stehen würden und abreißen oder beschädigt werden könnten.
Der somit nicht nachvollziehbare Rat zum baldigen Entfernen der Schräubchen stammt wohl ursprünglich aus dem sonst sehr nützlichen und informativen Schrauberhandbuch und wird von anderen Selbstschraubern scheinbar nur zitiert, ohne das selbst überprüft zu haben. Ich unterstelle das zumindest mal und lasse mich hierzu gerne eines Besseren belehren.
9. Tellerfedern austauschen
Die Tellerfedern sind nun zugänglich und sitzen direkt hintereinander. Herausnehmen und durch die Neuen ersetzen. Der erhabene Innenbund der Tellerfedern muß dabei nach Außen in Richtung Kupplungsdeckel zeigen.
Nachtrag vom April 2012:
Bei einem Schrauberkollegen ließ sich nach dem Zusammenbau der Kupplungshebel nicht ziehen.
Ursache waren falsch herum eingesetzte Tellerfedern. Es ist deshalb (wie oben angegeben) unbedingt darauf zu achten, daß beim Einsetzen der Tellerfedern deren nach außen gewölbte Innenseite in Richtung Kupplungsdeckel zeigt.
10. Alle Teile reinigen
Es schadet nicht, alle Teile vor dem Zusammenbau mit einem sauberen und fusselfreien Lappen zu reinigen und auf evtl. Schäden zu prüfen. Das Ausrücklager belassen wie es ist und nicht von der Druckstange ziehen, um Beschädigungen zu vermeiden. Die Zylinderrollen auf Vollständigkeit und Verschleiß kontrollieren.
11. Zusammenbau
Nach dem Einsetzen der beiden Tellerfedern:
- Tellerfederhalter einsetzen. Mit den beiden Schräubchen festschrauben und nur etwas mehr als Handfest festziehen. Vorsicht, damit sie nicht abreißen!
- Mutternscheibe einsetzen.
- Kupplungsmutter auf die Welle drehen und mit einer 30’er Nuß und einem Drehmoment von 150 Nm festziehen.
Ich habe es nicht geschafft mit einem Drehmomentschlüssel die Mutter entsprechend anzuziehen. Hierfür habe ich bei eingelegtem Gang wieder den Schlagschrauber verwendet mit dem Vertrauen, daß er seine beschriebenen 160 Nm auch zur Verfügung stellt. Mutter gegen die Welle verstemmen Den Kranz der Kupplungsmutter mit einem Körner in eine der Vertiefungen der Welle schlagen („gegen die Welle verstemmen“).
- Druckstange (Druckpilz) mit dem Axial-Zylinderrollenlager (Ausrücklager) einsetzen.
- Druckscheibe einsetzen.
- Seegering mit der Seegeringzange in die Nut einsetzen. Die Nut wird von der Druckscheibe verdeckt, deshalb muß diese zurückgeschoben werden, bis die Nut sichtbar wird. Nach dem Einsetzen des Seegerings auf dessen korrekten Sitz in der Nut achten!
- Kupplungsdeckel: Sofern die alte Dichtung unbeschädigt ist, reicht es in der Regel aus, eine Neue darüberzulegen und/oder Dichtungsmittel zu verwenden.
Bei Verwendung von Dichtungsmittel müssen die betreffenden Dichtflächen trocken, öl- und fettfrei sein. Hierfür habe ich Bremsenreiniger und ein fusselfreies Tuch verwendet.
Ich habe mich dazu entschlossen, die alte, augenscheinlich unbeschädigte Dichtung abzukratzen und gegen eine Neue zu ersetzten. Zusätzlich habe ich auf Empfehlung beidseitig dauerelastische Silikon-Dichtmasse aufgebracht. Hierbei das Dichtmittel nicht allzu verschwenderisch auftragen. Ein dünner, nicht unterbrochener Auftrag reicht vollkommen aus. Ansonsten besteht die Möglichkeit, daß Dichtmasse in den Ölraum gequetscht wird, sich ablösen kann und die Teilchen dann evtl. die Ölwege verstopfen. Positionen der verschiedenen Deckelschrauben. Die Schrauben des Kupplungsdeckels eindrehen und schrittweise über Kreuz anziehen (Positionen der unterschiedlichen Schrauben beachten!).
- Motoröl (3,3 Liter) einfüllen. Das kann schrittweise geschehen, um dabei die Dichtheit des Kupplungsdeckels zu kontrollieren. Idealer Weise bietet sich zuvor gleich der Wechsel des Ölfilters an.
12. Gänge testweise durchschalten
Bei stehendem Motor konnte ich problemlos vom ersten Gang über den Leerlauf in den zweiten und dritten Gang durchschalten. Die Gänge vier und fünf habe ich erst gar nicht versucht zu schalten, da sie meist nicht einrasten, wenn der Motor aus ist.
Noch auf dem Hauptständer, habe ich im Leerlauf den Motor gestartet. Hier dreht sich das Hinterrad nicht mit, ein gutes Zeichen. Beim Durchschalten aller Gänge konnte ich auch hier keine Auffälligkeiten erkennen.
Somit war beim Schalten weder bei stehendem noch bei laufendem Motor ein merkbarer Unterschied zu den alten Tellerfedern festzustellen. Bleibt noch der Test auf der Straße.
13. Kleine Testfahrt
Nun stand einer kleinen Testfahrt über ein paar Kilometer nichts mehr im Wege, wo sich alle Gänge „wie geschmiert“ und ohne Beanstandung schalten ließen. Für einen eventuellen Hilferuf war zur Sicherheit das Handy in der Jackentasche.
14. Große Testfahrt
Bei einer Tagestour wenige Tage später durften sich die neuen Tellerfedern schließlich endgültig beweisen. Runter nach Meran führte die Fahrt bei schönstem Wetter.
Auf der Hinfahrt in die Alpen ließ ich es die erste Stunde bis hinter München gemächlich angehen. Auf der verkehrsarmen Autobahn nach Garmisch beschleunigte ich die Dicke dann einige Male bei Vollgas aus dem dritten Gang und schaltete jeweils bei Drehzahlen um die 8.000 bis 9.000 in den vierten und fünften Gang, ohne daß sich ein Kupplungsrutschen bemerkbar gemacht hätte.
Um die Mittagszeit gings dann über den Jaufenpass nach Sterzing. Den Pass hinauf zeigte sich die Kupplung beim häufigen Schalten im zweiten und dritten Gang in hohen Drehzahlen und gut am Gas hängend ebenso unbeeindruckt.
Fazit
Operation erfolgreich, Patient wohlauf. Ein Eingriff, der Rückblickend mit wenig Aufwand und vergleichsweise kleinem Geld durchgeführt werden kann.
Super Beschreibung. Die kann auch bei der Kult angewemdet werden, da sind lediglich 3 Senkschrauben verwendet.
Hallo vielen Dank für die tolle Beschreibung, will meine Kupplung auch erneuern und habe die Bandit GSF GV75A 1200 Baujahr 2000.
Meine Frage betrifft die Kupplungsmutter, und zwar hat sie SW 30 oder 50
Bin mir nicht sicher welche ich drin habe und möchte natürlich alles Werkzeug da haben wenn ich sie auseinandernehme.
Habe vor die Reibscheiben und Tellerfedern zu wechsel da sie im wechsel zum 5 Gang schleifend einkuppelt.
Über eine Antwort würde ich mich freuen
Servus Erich,
bestimmt hast Du die Info zur Schlüsselweite überlesen! Gleich am Seitenanfang steht unter „benötigtes Werkzeug“ nämlich: „
In dem sehr empfehlenswerten und von mir mehrmals erwähnten Wartungs- und Reparaturhandbuch zur 600er und 1200er Bandit sind die Jahre 1996 bis 2004 zusammengefaßt. Somit dürfte sich in diesem Zeitraum an der Kupplung nichts geändert haben und obige Angabe auch für Deine Bandit vom Bj. 2000 zutreffend sein.
Gruß, Reiner von on2r.eu
Hallo Reiner, vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Info über die Schlüsselweite habe ich schon gelesen, aber genau da habe ich ein Problem. In meinem Handbuch (Reparaturanleitung Suzuki GSF 600/1200(S) Bandit ab Baujahr1995) vom Bucheli verlag steht halt Schlüsselweite 50. Genau steht dort,1200er Kupplungskorb blockieren und Federmutter SW50 ausdrehen.
Ab 2001 es gab auch viele (kleine) Änderungen am Motor (zahmere Nockenwellen, verstärkte Kupplungsfedern , eventuell wurde auch die Kupplungsmutter geändert. Übrigens die verstärkten Kupplungsfedern ca. 15% härter habe ich schon geordert .Ich finde ausser in meiner Anleitung keine Literatur die mir die SW anzeigt. Vielleicht kann einer im Forum der Baujahr 2000 schon offen hatte eine genauere Info geben. Eine 50er Nuss hat halt nicht jeder in seiner Werkzeugkiste. Vielen Dank für deine super Beschreibung die ist wirklich um einiges besser als in der Literatur.
Gruss Erich
Servus Erich,
Ich bin ein wenig investigativ tätig geworden und möchte behaupten, daß das 50er Maß in Deinem Schrauberhandbuch nicht stimmen kann, denn:
1. Laut Detailzeichnung hat die Zentralmutter der Kupplung einer 1200er Bandit die Suzuki-Teilenummer 09159-24010. Diese Teilenummer findet sich aber nicht nur bei Deiner Bandit vom Bj. 2000, sondern bei allen Modell- und Baujahren von 1996 bis 2005. Gleiche Teilenummer heißt identisches Bauteil.
Beispiel: http://www.bike-parts-suz.de/suzuki-recherche-bike-pieces_nn.php?compteur=1042&PartsListID=2023770
2. Anhand der Teilenummer habe ich zumindest hier die Info über 30 mm gefunden:
http://www.discountbikespares.co.uk/ourshop/prod_1945683-NUT-CLUTCH-HUB-GSF1200-GSXR1000-GSXR750.html
3. Einen Rückschluß läßt auch das genormte Verhältnis von Schraubengröße und Gewinde zu.
Konkretes Beispiel: Eine Schraube/Mutter mit 30 mm steht für ein M20-Gewinde, 50 mm für M33. Kleineres Gewinde bedeutet kleinerer Wellendurchmesser.
Das würde dann aber heißen, daß Suzuki bei den nachfolgenden Bandit-Baujahren den Durchmesser der Kupplungs-Eingangswelle verringert hätte. Das würde die Änderung weiterer Bauteile der Kupplung nach sich ziehen.
Über eine derart umfangreiche Änderung an der Kupplung kann ich aber nirgendwo einen Hinweis finden.
Spätestens beim Öffnen des Kupplungsdeckels wirst Du Klarheit haben. Ich bin schon mal gespannt, was Du vorfinden wirst.
Hallo erst mal ! Habe meine Kuplung gewechselt bei meine Susi Bandit 1200 Bj 1997 wie beschrieben,Rutscht immer noch durch.Habe allerdings nur die Kuplungsringe gewechselt.Was kann ich machen,reicht es schon aus wenn ich auch die Tellerfedern wechsle.Gruß Roberto !
Hallo Roberto,
neben erlahmten Tellerfedern sind verschlissene/abgenutzte Reibringe die Ursache einer rutschenden Kupplung. Laut einschlägigen Angaben schadet es deshalb auf keinen Fall, die Reibringe (Kupplungslamellen) und auch gleich die Zwischenscheiben zu wechseln, wenn man die Kupplung offen oder sogar schon zerlegt hat.
Rutscht die Kupplung danach immer noch durch, sollten auch die erlahmten Tellerfedern getauscht werden. Es hätte aber wohl vorerst ausgereicht, nur die Tellerfedern zu tauschen.
Idealer Weise wechselt man beim Austausch der Reibringe und Zwischenscheiben aber auch gleich die Tellerfedern.
Gruß, Reiner von on2r.eu
Hallo mal wieder,habe meine Bandit 1200ter jetzt auch zwei neue Tellerfedern eingebaut.Rutschte immer noch vieleicht wahr die Druckscheibe und das Nadellager auch Runter.Habe einfach eine gebrauchten Tellerfeder beigepackt also drei,und ohne den besagten 1,1mm unterlegscheibe.Sie läuft einbahnfrei.
Hey hey hallo,
ich habe ebenfalls eine 1997 Bandit und das Problem bei mir stellt sich wie folgt da:
ich habe als erste Maßnahme die Telerferdern durch 2 neue ersetzt und eine zusätzlich eingebaut. Resultat, Kupplung rutscht immer noch :/
von welcher 1,1 mm Unterlegscheibe die du weggelassen hast sprichst du Roberto?
An den Autor des ursprünglichen Artikels definitiv besten dank für die super Beschreibung!
Beschreibung ist optimal, Bebilderung super, ganz klar 5*.
Viele Grüße, Horst
Hallo, bin froh diese Beschreibung gefunden zu haben!!! Super Fotos!!! Hat alles bestens geklappt!!!
Danke und
Mfg Marcus
Danke für die Infos.
Jetzt kann ich meinem Fachhändler mal erklären, wie man bei einer Bandit das Kupplungsrutschen wegbekommt 😉
…und die Anleitung ist spitze. Ich schraube zwar nicht selbst (sicher is sicher), aber mit DER Anleitung könnte ich das auch 😉
Das ist die bisher beste Anleitung zum wechseln einer Nasskupplung.
Das bei meiner RF900R eine 50mm Verschlussmutter verwendet wird ist der einzige Unterschied.
Meine Frage ist , kann man eine 3. Tellerfeder einsetzen ohne das was wegelassen wird (irgendwelche Scheiben?), das die Hebelkraft größer wird ist mir klar.
Gruß Frank
5+ Sterne
Hallo Frank,
danke für die Blumen!
Wie schon erwähnt bin ich kein Fachmann, sondern lediglich ein ambitionierter Schrauber.
Eine Tellerfeder baut nicht tief. Ich glaube deshalb nicht, daß sich beim Einbau einer dritten Tellerfeder ein Platzmangel im Kupplungskorb einstellen wird und deshalb als Ausgleich auf eine der Kupplungsscheiben verzichtet werden müßte. Sollte dem trotzdem der Fall sein, würde ich auf diese zusätzliche Tellerfeder verzichten.
Allerdings bin ich überfragt, wie sich die Kupplung durch eine zusätzliche Tellerfeder verhalten wird oder sich evtl. sogar ein höherer Verschleiß der Kupplungsscheiben ergeben könnte.
Daß sich die Hebelkraft vergrößern wird, ist Dir ja schon bekannt.
Bei meinen Angaben muß ich mich aber auf obigen Schlußhinweis berufen:
Es wird ausdrücklich jedwede Gewährleistung für Schäden oder Konsequenzen – gleich welcher Art – ausgeschlossen, die beim Nachvollziehen meiner Beschreibungen und/oder Anleitungen entstehen könnten.
Das Resultat Deines Vorhabens würde mich interessieren. Da darfst Du mich gerne per Mail informieren oder einen zusätzlichen Kommentar bei Deinem heutigen Feedback hinterlassen.
Gutes Gelingen und eine gute Saison, Reiner von on2r.eu
Kupplungstellerfeder zusätzlich bei rutschender Kupplung
altes Modell (96-2000) = 21413-31E20
neues Modell (2001 – 2005) = 09164-47001
Dies hatte ich mir mal zum Thema Bandit Kupplung notiert… falls ich mal wechseln sollte… wurde in einem Post so angegeben…
Servus Matthias,
danke für die zusätzlichen Infos zu den Baujahren.
Hallo Reiner, erst mal ein riesen Lob für deine wirklich professionelle Beschreibung. Ich komme beruflich aus der Feinmechanik und habe schon in meiner Jugend sehr gerne an Motoren geschraubt. An meinen Motorrädern mache ich grundsätzlich alles selber. Mich reizt die Technik und und das Wissen wie Dinge funktionieren. Ich denke wir sind da gleich gestrickt. Mach weiter so und hilf anderen sich auf diesem Gebiet zu entwickeln und die Angst zu verlieren. lg Thorsten
Herzlichen Dank fürs Lob!
wirklich super gemacht. Sehr gut strukturiert. Mir gefallen die Tipps am Rande (12 V Schlagschrauber) und die ehrlichen Feststellungem ( schrauben aus dem Baumarkt) besonders gut.
Vielen Dank für deine Mühe und den tollen Beitrag
Christian
Servus Christian, danke fürs Lob!
In Anbetracht der wirklich wenigen Feedbacks im Vergleich zu den Besucherzahlen und beantworteten Mailanfragen freuen mich solche Worte um so mehr.
Beste Grüße, Reiner von on2r.eu
Gute Beschreibung … die Bilder haben mir sehr geholfen.
Mit so einer detaillierten Anleitung kann jeder zum erfolgreichen Schrauber werden 😉
vielen vielen Dank
Ps. Ohne Zweifel sind Deine Anleitungen locker 5 Sterne wert!!
Hallo Leute ich habe auch Bandit 1200 bj 97 Kupplung komplett getauscht aber der Hebel lässt sich echt sehr schwer drücken um die Gängelung zu schalten. Wie fest muss man diese kleine Schrauben anziehen? Ich habe sie komplett angezogen. Ist das richtig.
Servus Carmelo,
die beiden kleinen Kreuzschlitz-Senkschrauben (M2,5x8mm) bei Punkt 8, „Tellerfederhalter“ justieren lediglich den Tellerfederhalter. Die gehören fest angezogen – aber nur etwas mehr als handfest, damit sie nicht abreißen!
Bei neuen Tellerfedern erhöht sich natürlich die Hebelkraft. Manche setzen sogar zusätzlich eine dritte Tellerfeder ein, was zu einer nochmal höheren Hebelkraft führt.
Du hast alle Kupplungsteile in der richtigen Reihenfolge und „richtig herum“ eingebaut (siehe Punkt 9, „Tellerfedern austauschen“)?
Ob einer der zufälligen Besucher meiner Homepage eine Antwort auf Deine spezielle Frage hat, dürfte eher unwahrscheinlich sein.
Für Fragen rund um die Bandit ist das Banditforum die optimalere Anlaufstelle. Vielleicht hat dort schon jemand das gleiche Problem geschildert und auch Antwort erhalten.
Besten Gruß, Reiner von on2r.eu
Wie bekommt ihr die Schrauben angesetzt? Da unter den Tellerfedern ein Sicherrungsring liegt (wofür auch immer) ist der Abstand zu dem Halter der Tellerfedern so groß, das ich die kleinen Schrauben nichtmal angesetzt bekomme. Alte und neue Federn weisen da keinen Unterschied auf. Woran liegt das?
Servus Otter,8. Tellerfederhalter habe ich geschrieben:… am Tellerfederhalter von hinten drückende Kraft …
oben bei Punkt
->
Mein Tip: Drücke doch einfach mal mit den Fingern mit etwas Kraft dagegen und schiebe die ganze Einheit bis zum Anschlag hinein! Dadurch sollten die kleinen Schräubchen das Gewinde erreichen und können festgezogen werden.
Sollte das wider Erwarten nicht funktionieren wirst Du Dich an z.B. das deutsche Banditforum halten müssen. Dort sind die Chancen wesentlich höher auf Fragen und Problemen zur Bandit eine Antwort zu erhalten, weilon2r.eu lediglich eine rein private Homepage ist.
Du kannst mich/uns aber gerne auf dem Laufenden halten. Am besten, Du nutzt dazu die Antwortfunktion bei Deinem Kommentar, damit andere Schrauberkollegen beim selben Problem auch gleich die Lösung finden!
Gutes Gelingen, Reiner von on2r.eu
Hallo Reiner,
vorab super geile Anleitung, absolut spitze!
ich selber beabsichtigte die Kupplung komplett zu erneuern.
Bandit 1200S – GV75A – 1999 – 99.600 Km
Gibt es eventuell eine“erweiterte“ Anleitung mit Bildern, aus
welcher der gesamte Tausch ersichtlich ist?
Ich selber bin auch „nur“ Hobby Schrauber, allerdings immer
sehr penibel 🙂
Bei Reparaturen, welche von Fachwerkstätten an meinen
Motorrädern durchgeführt wurden, hatte ich mehrfach
schlechte Erfahrungen gemacht.
Vorderradbremsbeläge flatterten, weil die dünnen Bleche
als überflüssig angesehen wurden
Dann „summen“ diese meistens.
Also ich selber nachgebessert.
Egal wie, komme jetzt wieder auf meine Frage zurück ☺
Über eine Antwort besten Dank vorab.
Herzliche Grüße
Norbert S.
detaillierte Anleitungen hatte ich damals keine gefunden.
Weil ich meine 1200er schon seit 2011 nicht mehr besitze, kann ich Dich nur auf das Banditforum, bzw. auf das oben erwähnte Wartungs- und Reparaturhandbuch verweisen.
Aus welchen Teilen und wie sich die Kupplung an Deiner 1200er zusammensetzt, kannst Du hier erkennen: http://www.ronayers.com/…/suz/…/clutch
Die „dünnen Bleche“ an den Bremsbelägen sind Hitzeleitbleche. In der Werkstatt haben die bestimmt vergessen, sie einzusetzen. Wenn ein aufmerksamer Kunde das bemerkt, wird ihm halt verkauft, daß sie überflüssig wären. Der Hersteller hat sich aber bestimmt was dabei gedacht…
Einmal hatte ich sie am Vorderrad vergessen. Das machte sich beim Bremsen dann durch ein nerviges Gequietsche kurz vorm Stillstand bemerkbar.
Auf beiden Blechseiten trage ich immer eine dünne Schicht Kupferpaste auf. Das verhindert ein mögliches Bremsquietschen.
Keine schlechte km-Leistung übrigens!
Danke für die Blumen 🙂 und besten Gruß, Reiner von on2r.eu
Hallo Reiner,
herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort
So war es, quietschen der Vorderradbeläge beim Bremsvorgang
vorm Stillstand ☺
Der Link oben hilft mir weiter.
Da kann ich mir die notwendigen Infos herausziehen.
Die Kilometerleistung ist wirklich top und ganz wichtig,
sie verbraucht nur minimal Öl, ca. 0,3 Liter auf 6.000 Km.
Da ich alle 6.000 Km Öl wechsel und bei weiteren 6.000 Km
Öl und Filter denke ich, dass dies mit ein Anteil der
Kilometerleistung zu Ölverbrauch ist ☺ Sie bekommt auch
kein vollsynthetisches Öl, vielleicht auch ein Grund, dass die
Kupplung nicht rutscht und noch tadellos funktioniert.
Den Wechsel werde ich trotzdem im Herbst durchführen.
Somit ist die nächste Saison mit einer neuen Kupplung
gesichert ☺
Wenn’s klappt, gehöre ich auch zum Suzuki 100.000 Km
Club ☺
Herzliche Grüße und Dankeschön nochmal.
Norbert Schreiber
Hallo Reiner,
super geschrieben und mit super Fotos dokumentiert
Wie Matthias Lind schon richtig geschrieben hat
Kupplungstellerfeder zusätzlich bei rutschender Kupplung
altes Modell (96-2000) = 21413-31E20
neues Modell (2001 – 2005) = 09164-47001 „sind nun stärker“
Das neue Modell hat stärkere Druckplatten.
Das Problem mit einer rutschenden Kupplung hatte ich auch. Auf Empfehlung des Banditforums habe ich dann die stärkeren eingesetzt und mittlerweile seit 40tkm ist Ruhe.
dieHandzumGruß
Peter Löhr
Hallo Reiner,
wir haben uns auch – dank Deiner perfekten Beschreibung – an den Tausch der Kupplung bei einer 1200 Bandit Bj 96 gemacht.
Lief auch alles sehr gut bis zum Zusammenbau, der jetzt ins Stocken gekommen ist. Aber vielleicht weiß Du ja einen Rat:
NAch dem alles mit neuen Federn und Kupplungslamellen wieder eingesetzt war, stand der Druckpilz und damit die Druckscheibe so weit vor, dasss der Segerring nicht mehr einzusetzen ist. Da ginge wohl mit Gewalt und einigen Hammer- schlägen, aber ich denke das ist nicht die richtigen Methode…
Wir haben alles nochmal auseinander genommen, auch um zu sehen ob die Zahnräder des Kupplungskorbes mit Ölpumpe und Anlasserritzel fluchten, und erneut zusammengesetzt, jedoch mit dem gleichen Resultat. Die hintere Wulst des Druckpilzes steht ca. 3-5 mm vor der Kupplungskorbwelle und verhindert das man die Druckplatte nach hinten schieben aknn um den Seegerring zu setzen.
Kann es sein das sich die Druckstange zuweit nach rechts verschoben hat (durch eine evtl. Kupplungsbetätigung ) und daher der Druckpilz zuweit vorsteht ?
Ich werde das morgen mal ausprobieren, den Druckgeber der Kupplung zu entlasten.
Es wäre sehr nett wenn du uns helfen könntest.
Mit freundlichen Grüßen vom Niederrhein
Peter
Hallo Peter,
damals hatte ich nur nur die Federn der Kupplung getauscht. Bis zum Lamellenpaket war ich nicht vorgedrungen.
Ich war bisher auch noch nie in die Verlegenheit gekommen, eine Kupplung zu zerlegen.
Von daher kann ich leider überhaupt keine Hilfestellung zu dem Problem geben. Um Schaden zu vermeiden würde ich mit Gewalt aber nichts versuchen.
Vielleicht kann jemand im https://Banditforum.de behilflich sein. Da waren zu meiner Bandit-Zeit neben allerhand dilettantischen Wichtigtuern auch versierte Schrauber darunter. Evtl. hatte schon mal jemand das gleiche Problem und weiß Rat.
Tut mir Leid, daß ich nicht helfen kann. Ich drücke beide Daumen, daß Ihr den Fehler findet. Du kannst mich gerne informieren, wo der Hund begraben war/ist.
Viel Erfolg, Reiner
Hallo Reiner,
ein toller Bericht, wenn nicht der beste den ich bis jetzt im Netz gelesen habe.
Nun zu meinem Problem: Viele haben das Problem einer rutschenden Kupplung. Bei meiner ist es umgedreht. Die Kupplung rutscht überhaupt nicht – niemals. Meine TRENNT schlecht. Manchmal so schlecht das ich im Stand kaum noch in den Leerlauf schalten kann. Es ist auch nicht immer gleich schlecht. Gelaufen hat der Motor etwas über 40000 KM. Stahlflexleitungen sind verbaut. Gut entlüftet mit super Druckpunkt, nur minimaler Leerweg. Motoröl ist seit Jahren das teilsynthetische 5100 15/50er von Motul eingefüllt. Die gleiche Sorte fährt ein Bekannter auch seit Jahren ohne Probleme. Der Kupplungshebel steht auch auf maximalen Hebelweg. Ich kann mir nicht vorstellen das neue Kupplngslamellen das Problem lösen könnten.
Was tun?
Mit sehr freundlichen Grüßen
Thomas
Hallo Thomas,
ich habe deinen Kommentar erst vorhin entdeckt. Danke für die Blumen.
Ich bin nur ein Gelegenheitsschrauber und kann mangels Erfahrung zu deinem Problem keine wirklich verwertbare Auskunft geben.
Um den Fehler zu finden wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als zumindest mal den Kupplungsdeckel zu öffnen und einen prüfenden Blick auf das Innenleben zu werfen oder werfen zu lassen.
Gruß, Reiner
Hey Reiner,
da bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Schon seltsam. Ich fahre eigentlich sehr materialschonend. Andere Banditen haben mehr als das doppelte gelaufen. Und deren Kupplungen funktionieren noch.
LG Thomas
Hallo Reiner.
Erstmal Daumen hoch für die Detaillierte Anleitung.
Da Ich ansich im KFZ-Gewerbe gelernt habe aber mit Motorrädern keine Vorerfahrungen hatte, hat mir deine Anleitung sehr weiter geholfen.
Da ich nach Tausch des gesamten Kupplungsscheibenpakets inklusive stärkerer Tellerfedern nur sehr kurzfristig eine Verbesserung feststellen konnte und mir die Möglichkeit der dritten Tellerfeder nicht richtig gefallen wollte ging Ich weiter auf Suche..
Für alle mit diesem Problem möchte ich eine neue Kupplungsdruckplatte empfehlen!
Der Verschleiß in der Druckplatte bewirkt nämlich, dass selbst neue Kupplungslamellen in der ausgearbeiteten Nut (in der Druckplatte) verschwinden.
Dadurch reduziert sich der Anpressdruck,welchen die Tellerfedern auf das Kupplungspaket bringen können.
Ich hoffe ich konnte euch damit einen verständlichen Denkanstoß vermitteln,
Viele Grüße aus Hagen 😉
Danke für den Hinweis.